Unser erstes Ziel im zentralen Hochland ist das bezaubernde Dörfchen Comala
mit seinen weißen Kolonialgebäuden.
30 Kilometer nördlich befindet sich
der aktivste Vulkan Mexikos,
der Volcano de Fuego de Colima.
In den letzten vier Jahrhunderten ist er schon
Dutzende Male ausgebrochen.
Heute ist er zum Glück aber ganz friedlich
und zeigt sich von seiner besten Seite.
Mexiko hat seit 1. Dezember 2018
einen neuen Präsidenten.
Dieser hat die staatlichen Pipelines stillgelegt,
um das illegale Abzapfen von Benzin
( 2018 entstand dadurch ein Schaden von etwa 2,7 Milliarden Euro )
zu verhindern.
Die Tankstellen werden nun nur noch mit
bewachten Tanklastern beliefert.
Durch den Benzin-Engpass bilden sich
kilometerlange Schlangen vor den Tankstellen.
Schön, dass unser Little Truck Diesel benötigt.
Dieser ist leichter als Benzin zu bekommen
und wir können unsere Reise problemlos fortsetzen.
Ab jetzt begleiten uns überall Felder mit blauen Agaven, aus denen Tequila hergestellt wird.
Die Pflanzen werden auch heute noch von Hand gesetzt und nach etwa 12 Jahren geerntet.
( Logisch, dass ich mir schon ein Fläschchen gekauft habe. )
Unser nächster Stop ist
ein Muss für europäische Reisende.
Der gebürtige Schweizer Charly hat sich in Santa Elena mit seinem Gourmet-Restaurant, den Bungalows und dem RV Park ein kleines Paradies geschaffen.
Um mit den anderen Overlandern,
die momentan hier sind,
zu der Käserei " QuesArt " in der Nähe zu kommen,
leiht er uns seinen Wagen aus.
Hier probieren wir die leckeren Sorten durch und
kaufen einen riesigen Vorrat ein.
Anschließend noch ein kleiner Spaziergang durch
Atotonilco el Alto
bevor wir uns abends mit Super-Essen verwöhnen lassen.
Danke Charly für Deine tolle Gastfreundschaft!
Schweren Herzens verlassen wir die Schlemmeroase, haben uns aber noch ausgiebig mit
Leberkäse, Würsten und Brot eingedeckt.
Weiter geht es durch die Berge,
über Paracho, das für seine Holzarbeiten
- vor allem Gitarren und Geigen -
bekannt ist,
ins Purepecha-Dorf Angahuan zum Volcano Paricutin.
1943 bebte hier die Erde, Rauch stieg hoch,
der Boden tat sich auf und
glühende Lava wurde in die Luft geschleudert.
Langsam wuchs der grollende Vulkan aus dem Ackerland und begrub die umliegenden Dörfer unter sich.
Über Lavafelder klettern wir in die verschüttete Stadt
San Juan Parangaricutiro,
von der nur noch Reste der Kirche übrig geblieben sind.
Am Lavarand kochen in einfachen Hütten
die Purepecha-Frauen
in ihren traditionellen Trachten aus
Faltenröcken, Schürzen und Schultertüchern.
Ein kleiner Abstecher bringt uns zur
Cascada La Tzararacua.
Über 557 glatte Stufen geht's hinab zu den
wildromantischen Wasserfällen.
in das reizvolle Städtchen Patzcuaro.
Die ehemalige Tarasken-Metropole ähnelt noch weitgehend dem Bild vergangener Zeiten.
Auf dem großen Markt bekommt man einfach alles.
Zurück zum Womo bringt uns der Colectivo.
Am nächsten Tag lassen wir uns mit dem Boot
und musikalischer Begleitung durch Mariachis
zur autofreien Isla de Janitzio
im Patzcuaro-See bringen.
Durch schmale, gewundene Gassen wandern wir hinauf zur Statue des mexikanischen Unabhängigkeitshelden
Jose Maria Morelos.
Man kann bis in die ausgestreckte Faust steigen
und wird mit einer fantastischen Aussicht belohnt.
Wir ziehen weiter nach Guanajuato.
Das Weltkulturerbe mit prächtigen Kolonialbauten, baumbestandenen Plazas
und leuchtend bunten Häusern liegt an
den steilen Hängen eines engen Tales.
Bei der Einfahrt in das schöne Hotel
" Casa Estrella de la Valenciana "
mit Campingplatz hoch über der Stadt
sind wir mal wieder froh, dass unser Sprinter nicht zu
den großen Wohnmobilen gehört.
Bilder einer großartigen Stadt
Das Museo de las Momias ist die wohl
skurrilste Sehenswürdigkeit in Guanajuato.
In der Krypta sind in Vitrinen mehr als
100 mumifizierte Leichname aus den letzten
120 Jahren ausgestellt,
deren hervorragender wie auch gruseliger Erhaltungszustand auf die in der Friedhofserde enthaltenen Mineralsalze zurückzuführen ist.
Für uns das bisher Makaberste unserer Reise!!!
Eine Kolonialstadt jagt die nächste:
San Miguel de Allende ist eine charmante Stadt
mit engen kopfsteingepflasterten Sträßchen
und zauberhaften Kirchen.
Die nächste Nacht verbringen wir unterhalb des
Pena de Bernal,
einem der größten Monolithen der Welt,
dem viele Mexikaner magische Kräfte zuschreiben,
bevor wir uns zu einer
der meist besuchten Sehenswürdigkeit aufmachen.
Ganz früh stehen wir am Eingang,
um den Besuchermassen zuvorzukommen.
Teotihuacan
ist für seine zwei riesigen Bauwerke berühmt,
die Sonnen- und die Mondpyramide,
die aus den Ruinen der einst größten Stadt
Mesoamerikas herausragen.
Alles richtig gemacht!!!
Ein paar Stunden später ist
der Zauber dieser Anlage verflogen!
Genauso beeindruckend, aber ganz anders
ist die nicht weit entfernte Hauptstadt
Mexico City.
Bei einem Bummel durch das belebte Zentrum
erleben wir den faszinierenden
Mix aus Vergangenheit und Moderne.
Einen kurzen Halt machen wir in Tula.
Die Besonderheit dieses Ortes sind die,
ein wenig bedrohlich wirkenden
4,5 m hohen toltekischen Kriegerfiguren,
auch Atlanten genannt.
( Man beachte: Heute kein blauer Himmel, meine lieben Freunde! )
Ein weiterer Höhepunkt erwartet uns in
El Rosario.
Millionen von Monarchfaltern fliegen alljährlich
von den großen Seen in Kanada und den USA
zum Überwintern in dieses Gebiet
des mexikanischen Hochlands.
Den über 3.000 m hoch gelegenen Nadelwald erreichen sie im November und verlassen ihn wieder im April.
Wieder müssen wir früh raus!
Wenn es am Morgen noch kalt ist,
schlafen die Schmetterlinge
am Boden und in den Zweigen der Tannen,
die sich unter der Last neigen.
Sobald die ersten Sonnenstrahlen den Wald erwärmen,
erwachen sie aus ihrer Starre und beginnen zu fliegen.
Einige Zeit später flattert es nur so um uns herum
und die wunderschönen Falter sind überall.
Ein Mega-Erlebnis!!!
Der vierthöchste Berg von Mexiko,
der erloschene Vulkan Nevado de Toluca
mit seinen Kraterseen El Sol und La Luna
ist das Ziel unserer nächsten Etappe.
Von den Monarchfaltern geht es zuerst
auf unter 2.000 m hinunter,
dann wieder hinauf auf 3.700 m,
wo wir am Eingang des Nationalparks übernachten.
Morgens bei knackigen - 3 Grad
springt unser Sprinter ohne zu murren an
und zieht mit voller Leistung den Berg hoch
zum Trailhead in 4.100 m Höhe.
Von hier wandern wir zum Kraterrand
und von dort noch etwas höher
zu einem Aussichtspunkt auf 4.300 m.
Was für ein Panorama!
Vom höchsten Punkt unserer bisherigen Reise
rumpeln wir über 20 Kilometer Rüttelpiste zurück
Bisher zurückgelegte Strecke seit Start in Halifax
- 64.635 km -