Wir rollen hinunter über die
Estrada da Graciosa,
eine tolle Serpentinenstrecke durch den
Bergurwald der Serra do Mar,
auf die herrliche Ilha de Sao Francisco.
Das rustikale, gastfreundliche Kolonialstädtchen
Sao Francisco do Sul
ist die drittälteste Stadt Brasiliens.
Das Museu Nacional do Mar
ist in seiner Art einzigartig in Lateinamerika.
Hier ist auch die Parati ausgestellt, ein Ruderboot,
mit dem der brasilianische Navigator Amyr Klink
1984 von Namibia nach Brasilien in 100 Tagen
den Atlantik überquerte.
Im Norden der Insel am Cabo Joao Dias
besuchen wir die Bergfestung
Forte Marechal Luz.
Die Aussicht vom Morro
auf die Baia da Babitonga ist grandios!
Im Balneario Enseada
nutzen wir das traumhafte Winterwetter mit 28 Grad
zu unserer ersten Fahrradtour in Südamerika
entlang der Praia Grande
mit anschließendem verspäteten Mittagessen an der
Praia da Saudade.
Nun verlassen wir vorerst die Küste
und machen uns auf den Weg nach Pomerode.
Das von pommerschen Siedlern gegründete Städtchen gilt in ganz Brasilien als
Inbegriff einer deutschen Siedlung.
Die deutsche Herkunft lässt sich auch
bei den Beschilderungen nicht verleugnen.
Wir kommen an einem frisch gezapften Bier
und einer deftigen Schweinshaxe einfach nicht vorbei!!!
Am nächsten Tag decken wir uns in
der Metzgerei Frigozinnke noch ordentlich ein,
bevor wir nach Blumenau,
der größten deutschen Kolonie weiterfahren.
Zuerst bummeln wir durch's historische Zentrum
und schauen im Biermuseum vorbei.
So viel trockene Luft macht hungrig und durstig.
Auf geht's in die Vila Germanica,
furchtbar kitschig, aber urgemütlich,
zum XXL-Schnitzel-Essen und Hefeweizen trinken!!!
und biegen ab auf die beschauliche Halbinsel Bombinhas.
Jetzt in der Wintersaison
haben wir die Strände ganz für uns.
Wir ziehen weiter auf die Ilha de Santa Catarina,
auch Ilha da Magia genannt,
mit über 40 weißen, feinsandigen Stränden.
( Aber auch die Caipirinhas sind nicht zu verachten!!! )
Ein Paradies!!!
Im Süden stoßen wir in Pantano do Sul
auf die Bar do Arante.
Die urige Fischerkneipe
ist eine Institution auf der Insel.
Wir verlassen die schöne Insel,
steuern das Fischerstädtchen Garopaba
mit einem kleinen, aber feinen Centro Historico an
und unternehmen wunderbare Strandspaziergänge.
In Laguna
machen wir uns auf die Suche nach einer Besonderheit.
Hier helfen Delfine den Fischern
bei der Jagd auf Meeräschen und profitieren selbst davon.
Die Delfine treiben die Schwärme auf die Fischer zu,
die hüfttief im Wasser stehen und ihre Netze bereithalten. Wenn die Meeressäuger mit ihrem Kopf
oder ihrer Schwanzflosse auf das Wasser schlagen,
ist das für die Fischer das Zeichen, ihre Netze zu werfen.
Was aus den Netzen entkommt,
schnappen sich die Delfine.
Echt genial !!!
Unsere Route führt von der Küste über die
abenteuerliche und richtig steile Strecke auf die
Serra do Corvo Branco
( durch den nassen Küstennebel nur mit Allrad und Untersetzungsgetriebe machbar ).
Auf der Passhöhe von 1.150 m angekommen,
verzieht sich der Nebel und
es geht weiter bei schönstem Sonnenschein
ins Bergstädtchen Urubici.
Über eine Hochebene erreichen wir
" den Großglockner von Brasilien "
und stehen schon wieder im Nebel.
Hier übernachten wir am Mirante do Rio do Rastro
auf 1.421 m und fahren am nächsten Tag
über 284 Kurven hinunter ins Tal.
Ein einmaliges Erlebnis!!!
Und wieder geht's ans Meer, diesmal nach Torres,
das berühmt ist für seine Guaritas,
einzigartige bizarre Basaltformationen.
Nun verlassen wir endgültig
die Traumstrände von Südbrasilien
und ziehen hoch
in die bewaldete Bergregion der Serra Gaucha,
zuerst zum Parque Nacional da Serra Geral.
Der auf ruppiger Piste
schwer zugängliche Canion da Fortaleza
hat eine Länge von 9 km, eine mittlere Tiefe von 900 m und eine maximale Breite von 1.500 m
und ist damit der gewaltigste Canyon der Region.
Mächtig beeindruckt übernachten wir in Cambara do Sul
auf der Pousada Corucacas,
inmitten einer tierischen Nachbarschaft.
Am nächsten Morgen rumpeln wir auf 18 km Erdpiste
in den Parque Nacional dos Aparados da Serra
zum Canion do Itaimbezinho,
der oft als Brasiliens " Grüner Grand Canyon "
bezeichnet wird.
Fantastische Aussichten!!!
Nun erwartet uns der Parque das 8 Cachoeiras.
und streifen 6 Stunden lang
unter erschwerten Bedingungen wie
steilen Leitern, Hängebrücken und Flussüberquerungen
durch die tropische Vegetation
zu den Wasserfällen!
Was für ein Kontrastprogramm:
Touristische Attraktionen begleiten unseren Weg
zum Naturschauspiel des Caracol-Wasserfalls,
der im freien Fall 131 m tief abstürzt,
und nach Gramado.
Obwohl nicht ganz vergleichbar,
ist Gramado für Brasilianer etwa das,
was für Europäer St. Moritz ist.
Und tatsächlich fühlen wir uns ein bisschen
wie in einem Alpenstädtchen.
An dieser Tankstelle muss man einfach stoppen!
Wir folgen der brasilianischen Weinstraße
durch die Berge mit idyllischen Winzerstädtchen
und romantischen Weingütern,
bevor wir an Porto Alegre vorbei
zu unserem letzten Ziel in Südbrasilien kommen.
Das 33.815 ha große Schutzgebiet
Estacao Ecologica do Taim,
auch " Pantanal Gaucho " genannt,
ist ein Tier- und Vogelparadies.
Bisher zurückgelegte Strecke seit Start in Halifax
- 76.515 km -